Das Leben des Vachan
Berlin, 24.06.2009 – Vachan ist das jüngste von fünf Kindern. Er ist 18 Jahre alt, lebt mit seinen Eltern in Berlin und kommt ursprünglich aus Indien; er wurde als sehr kleines Kind adoptiert. Er ist Autist und sein linker Arm und sein linkes Bein sind gelähmt. Die Ausprägung seiner Krankheit bewegt sich zwischen dem sogenannten A-verbalen Autismus (die Betroffenen können nicht mit ihrer Umwelt kommunizieren) und Asperger (besondere Begabungen sind erkennbar und der Betroffene verfügt über einen sehr hohen IQ). Der größte Unterschied von Autisten zu gesunden Menschen, ist die sehr selektive Wahrnehmung der Umwelt. Autismus bedeutet auf sich selbst bezogen zu sein. Dementsprechend ist Empathie und Abstraktionsvermögen für Autisten nur bedingt lernbar. Vachan liebt die Beatles und weiß fast alles über sie. Er tanzt auch wahnsinnig gern zu deren Musik. Außerdem liebt er kleine metallische Gegenstände. Er hat auch immer ein paar in seiner Hosentasche. Einmal die Woche geht er in einen Töpferkurs und spielt seit gut einem Jahr Horn. Die Familie musiziert regelmäßig gemeinsam. Horn ist das einzige Instrument, das mit nur einer Hand gespielt werden kann. Plötzliche und ungeplante Dinge machen Vachan Angst. Vor allem unverhoffte Geräusche, wie z.b. Hundebellen. Wenn er sehr große Angst hat, kann es sein, dass er einen epileptischen Anfall bekommt. Zur Zeit geht Vachan noch zur Schule, danach wird er in einer Behindertenwerkstatt arbeiten.